Erlenwäldchen Observatorium OWL
Erlenwäldchen Observatorium OWL

OBSCON

Bei der Astrophotografie will jedes Gerätchen mit ausreichend Strom und stabilen Datenverbindungen versorgt werden und normalerweise müssen alle Geräte zuverlässig ihren Dienst tun, damit Langzeitbelichtungen möglich sind. Noch schlimmer als ein zuverlässiges "tut nicht" (dem man gezielt begegnen kann) ist ein "manchmal tut's nicht". Für Letzteres reicht eine schwach dimensionierte an der Grenze betriebene Stromversorgung oder eine wackelige Datenverbindung. Mit zunehmender Orientierung hin zur Astrophotographie wuchs dann auch der Kabeldschungel wie Unkraut und ein Pier-Flip wurde zum Abenteuer, auf das man sich besser gut vorbereitete.

So begann ich mit der Bündelung der Versorgungsleitungen direkt am Teleskop bzw. Säule oder Stativ. OBSCON steht stumpf für OBservatoriumsCONtroller und ist momentan in der 8ten Version. Man lernt halt nie aus.

Funktionseinheiten OBSCON

FMS - Fokus Motor Steuerung steuert einen Schrittmotor wahglweise in Half- oder Fullstep mit max. 12W pro Windung an.

TSC - Temperatur Sensor Controller Schnittstelle für SMB- und TSIC Protokolle

SSV - Statische 14V Energieversorgung mit Strombegrenzung auf 8A über high side switches

VSV - Variable Energieversorgung 1 PWM Kanal mit einstellbarem TV, 1 Kanal mit einstellbarer Spannung 0...14V

MKS - Umschalter Montierungs-Kommunikation zwischen Handbox und Übermittlung an ASCOM

Controller - steuert die Funktionseinheiten an

Diff LD - Pegelumsetzung von TTL-Seriell auf differentiell-Seriell

Energieversorgung - vom Kontrollraum werden 14V / 24A geliefert

Details

 

Schaltungsentwurf, Platinenherstellung, Bestückung und Firmware des Controllers mache ich selbst. Ich verbaue noch DIL und keine SMD Bausteine, fürchte aber dass ich bei der Weiterentwicklung auch dahin gehen werden muss.

Ein ATMega16 arbeitet als Controller. Die Schalter für die Spannungsversorgung der Montierung, Kamera etc. sind aus dem automotive Bereich (BTS621) - die verkraften 8A klaglos und machen bei 9A zu, so dass ich die Leistungshungrige SBIG (6A bei voller Kühlleistung) und die Bedarfsspitzen der Montierung bei Slews locker bedienen kann und dennoch einen Überlastschutz habe. Zur Ansteuerung des Steppermotors dient ein betagter aber einfach anzusteuernder Siemens Baustein TCA3727 - den gibt's nur noch über Ebay....

OBSCON hat nur zwei Leitungen (ein Lautsprecherkabel für die 14V und ein 16adriges Telefonkabel) zum Kontrollraum, die ich gemeinsam mit dem USB Kabel für den Hub durch ein kleines 40er Abwasserrohr geführt habe. Dann stolperts auch nicht im Dunkeln.

 

Im Kontrollraum werden die differentiellen Signale wieder in TTL-Pegel umgesetzt und von FTDI Konvertern per USB dem Rechner zugeführt. Warum ich diesen ganzen Aufwand mit Pegelumsetzung und "es muss FTDI" sein mache.... einmal in die Foren gucken und nach Themen "Problem mit USB xx an Montierung yy HILFE!" suchen. Mit OBSCON hatte ich bisher absolut keinerlei Kommunikationsprobleme, keine Timeouts, etc. pp.

Grundlagen und Troubleshooting in der seriellen Gerätekommunikation über Bluetooth und USB folgt.

 

 

Druckversion | Sitemap
© Andreas Koke 2017-2023