Erlenwäldchen Observatorium OWL
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Modellbau und Guiding mit der 10µ

Die 10Micron ist mit hochgenauen (Auflösung ca. 1/10") Absolutencodern für die Winkelerfassung beider Achsen ausgestattet, so dass eine Position eigentlich sehr genau bestimmt werden kann und mechanisch (Getriebe, Lager, ...) bedingte Ungenauigkeiten in der Nachführung in Echtzeit korrigiert werden können.
Diese Genauigkeit gilt jedoch nur für die Achslagen, nicht jedoch für die tatsächliche Blickrichtung eines auf der Montierung befestigen optischen Systems (OTA), schlimmer noch, der tatsächliche "Blickrichtungsfehler" ist i.d.R. auch noch von der momentanen Achslage abhängig.


Dies hat trotz hochgenauer Absolutencoder Drifteffekte in RA und DEC zur Folge. Hauptursachen:
-  Polarausrichtungsfehler
- Die Optik ist nicht genau orthogonal zur Montierung ausgerichtet ("cone error")
- Instrumentenlast und Gegengewichte führen zu positionsabhängigen leichten Durchbiegungen des optischen Zuges ("flexure")
- Die Montierung ist nicht exakt waagerecht aufgestellt
- Die Last / OTA ist schlecht ausbalanciert, wobei die Balance speziel bei Newtons positionsabhängig ist

 

Dieser Problematik begegnet man mit Montierungsmodellen. Der Montierung werden eine Reihe von Messpunkten (Position der Montierung und die real z.B. durch plate solving ermittelte Position des Bildfeldes) gegeben. Die Montierung generiert daraus ein Fehlermodell.
Mit Hilfe solcher Modelle steigt dann nicht nur die Positionierungsgenauigkeit, sondern auch die Nachführungsgenauigkeit, wenn die Montierung in zwei Achsen nachführt.
10Micron verspricht einen mittleren Nachfüherfehler von 1" in 15 Minuten - ein sensationeller Wert, den ich noch nie erreicht habe.
Grund genug, sich den Modellbau einmal genauer anzusehen.

 

Modellkennwerte und damit verbundene Mythen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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